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Im Portait ist Katrin Schröder, eine Managerin für Online-Marketing am Archäologischen Museum Hamburg bekannt


Knapp 30.000 Besucher kamen bis Anfang Februar zu der Sonderausstellung „Duckomenta – MomEnte der Weltgeschichte“ in den Hamburger Stadtteil Harburg. Nach der Lego-Zeitreise im Herbst 2012 war die Duckomenta der zweitgrößte Besuchermagnet des Archäologischen Museums Hamburg (kurz: AMH). Mit zum Erfolg hat auch das digitale Marketing beigetragen, waren Donald & Co doch fleißig in den sozialen Medien wie auch in Display Ads unterwegs. Für die Online-Kommunikation ist Katrin Schröder verantwortlich, die seit zwei Jahren für das Archäologische Museum Hamburg arbeitet und Pionierarbeit leistet.

Werdegang

Archäologisches Museum Hamburg Katrin Schröder

Katrin Schröder, 1978 in Solingen geboren, ist nach dem Abitur nach Passau gegangen, um an der dortigen Universität Betriebswirtschaft, Kulturwirtschaft und Kunstgeschichte zu studieren. Danach zog es die Absolventin ins Theater. Über ein Praktikum an einem Bremer Privattheater gelang der Einstieg ins Marketing.

Insgesamt zehn Jahre blieb Schröder dem Theater treu, zuletzt im Stadttheater Heilbronn, in dem sie fünf Jahre lang das Marketing und die Online-Kommunikation verantwortete. „Hier habe ich angefangen, Online-Kanäle aufzubauen. Das Theater Heilbronn hatte keinen Webshop, war nicht auf Facebook, Twitter, Instagram, es war eine digitale Wüste“, erinnert sich Katrin Schröder.

„Sowohl die deutschen Museen als auch Theater waren Spätzünder beim Thema Digitalisierung, das betrifft auch die digitale Kommunikation“, erklärt Schröder. 2015 zog es die Nordrhein-Westfälin samt Ehemann nach Hamburg. Auf dem ersten Tweetup-Event des AMH traf die heute 39-Jährige auf den internetaffinen Archäologen Dr. Michael Merkel, der als Projektkoordinator und Sammlungsleiter auch für die IT zuständig ist.

Was ist das Spannende am digitalen Marketing?

„Am meisten begeistert mich die Schnelligkeit. Man kann schnell viele Menschen mit spannenden und informativen Inhalten erreichen“, sagt Schröder. Ob Blog, Webseite, Newsletter, WhatsApp oder Instagram – für Schröder zählt hier vor allem, dass die Infos und Stories auf jeder Plattform unterschiedlich bespielt werden können - und müssen.

„Bei Instagram zählt der visuelle Content, beim Blog kann es auch ein langer Text sein, bei einem Podcast ist es das Audioformat, über das wir unsere unterschiedlichen Ziel- und Altersgruppen ansprechen“, so die Marketingexpertin. Als Bildungseinrichtung ist es Auftrag des Archäologischen Museums Hamburg, über Archäologie zu informieren und die Leute ins Haus zu holen und ans Haus zu binden.

Was sind die Herausforderungen einer Bildungseinrichtung à la AMH?

„Museen haben keinen großen finanziellen Spielraum. Man muss immer sehen, wie etwas finanziert wird. Unterstützung bekommt das Online-Marketing durch Volontäre, aber auch durch die Kolleginnen und Kollegen anderer Abteilungen, sonst wäre es nicht möglich, in einem so engen Zeitrahmen all die Maßnahmen durchzuführen, die wir machen“, erklärt die Kultur- und Bildungs-Digitalista.

Der gute Draht zum Vorstand ist dabei hilfreich: Dieser macht immer mal wieder Gelder frei, um z. B. Facebook-Anzeigen zu schalten, einen Newsletter zu produzieren oder sonstige Maßnahmen, die zumeist mit dem klassischen Marketing Hand in Hand gehen, zu unterstützen.

Ohne Überzeugungsarbeit geht das natürlich nicht: „Ich schaue mir die Customer Journey an, sehe, wie sich unsere Zielgruppen bewegen, vor allem auch, ob sie etwas kaufen. Ein guter Katalog kostet 30,00 Euro. Das ist eine gute Begründung, um einen Euro pro Person für eine Kampagne auszugeben. Denn diese Person kauft den Katalog“, weiß Schröder, die dabei betont, dass es schwer ist, Wissensvermittlung an Geldern festzumachen. Was aber alle wissen: Aufmerksamkeit durch digitale Medien hilft. Denn so bekommt das AMH Gehör bei der Kulturbehörde, die für die schmalen Bildungs- und Kulturbudgets zuständig ist.

Gibt es Formen der Zusammenarbeit mit der digitalen Wirtschaft?

„Ja, die gibt es“, bestätigt Schröder die Frage. Dass Kultur und moderne Technologie Hand in Hand gehen können, beweist das Google Art Project, indem das AMH Mitglied ist: Hier können Kulturinteressierte mit wenigen Klicks Museen aus der ganzen Welt entdecken. „Das Archäologische Museum Hamburg weitet seine Zusammenarbeit mit Google stetig aus: Neben einem virtuellen Rundgang durch die Ausstellung ist das Museum auch mit seiner Ausstellung ‚Mythos Hammaburg‘ auf der Plattform vertreten“, sagt Schröder. Ebenso kann der Museumsverein für gemeinnützige und vereinsbezogene Aktivitäten kostenlos Google AdWords-Werbung schalten – bis zu 10.000 US-Dollar im Monat. Kostenlos: „Viele Museen und Kultureinrichtungen wissen nicht, dass es diese Form des Sponsorings gibt. Wir schon“, so Katrin Schröder, die sich über den Coup, als Museumsverein Mitglied des Google Ad Grant Program zu sein, freut.

„Ich glaube, dass Apps unwichtiger werden, der Trend geht hin zu KI und Chatbots. Fast jeder zweite hat in Deutschland WhatsApp oder den Facebook-Messenger installiert, das hat in der Kommunikation mehr Reichweite, als wenn ich mir erst mal eine App herunterladen muss. Bots und KI werden Einzug halten, wir experimentieren gerade selber in einem Pilotprojekt damit“, so Schröder.

Der Bot, um den es geht, heißt passenderweise „Hammabot“ – denn hier dreht sich alles um die Ausgrabungsstelle am Hamburger Domplatz, die Hamburg ihren Namen gab: Hammaburg = Hamburg. Laut Schröder haben viele Hamburger Museen bereits nachgezogen in Sachen digitaler Kommunikation, würden, beispielsweise auch die Stiftung Historische Museen, einen „guten Job machen, die Kultur holt auf“. „Apps lohnen sich nur noch für große Unternehmen wie die DB, aber auch diese werden über kurz oder lang den Weg der KI und der Bots gehen“, sagt eine visionäre Katrin Schröder.

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Author: Jerry Sandoval

Last Updated: 1703644835

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Name: Jerry Sandoval

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Job: Zoologist

Hobby: Astronomy, Tennis, Stargazing, Snowboarding, Mountain Climbing, Painting, Motorcycling

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