Es gibt eine Mindesttemperatur, die eine Wohnung auch im Winter nicht unterschreiten sollte. Warum und wie viel Grad das sind, erfahren Sie hier.
Richtig Lüften und Heizen – im Winter braucht es die richtige Balance für ein gesundes Raumklima. Allerdings ist gerade das Thema Heizen angesichts steigender Kosten umstritten. Außerdem wollen viele Menschen Energie sparen und CO2-Emissionen reduzieren – nur zwei von vielen Gründen, aus denen viele die Heizung lieber später aufdrehen als zu früh. Doch Vorsicht: Das Umweltbundesamt warnt vor zu kalten Räumen. Welche Mindesttemperatur sollte eine Wohnung also haben? Dafür gibt die Behörde eine klare Empfehlung.
Diese Mindesttemperatur sollte Ihre Wohnung haben
Im Allgemeinen können Sie sich im Herbst und Winter an einer Mindesttemperatur von 20 Grad Celsius in Ihren Wohnräumen orientieren. Das Umweltbundesamt hat allerdings für jeden Raum auch eine genauere Temperaturempfehlung, wenn Sie Ihren Energieverbrauch ideal regulieren möchten:
- Schlafzimmer: 17 °C
- Küche: 18 °C
- Wohnzimmer: 20 °C
- Badezimmer: 22 °C
Demnach sollte die Temperatur im Schlafzimmer am niedrigsten sein, während im Badezimmer die höchste Raumtemperatur empfohlen wird. Dass das Badezimmer am besten der wärmste Raum ist, trägt nicht nur zum Wohlbefinden beim Waschen und Umziehen bei, sondern ist gleichzeitig praktisch, um Feuchtigkeit aufzufangen. Denn: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Kälter als 17 Grad Celsius sollte kein Raum tagsüber im Winter sein. In der Nacht hingegen können die Heizungen in den Wohn- und Arbeitszimmern laut Umweltbundesamt etwas heruntergedreht und vier bis maximal fünf Grad Celsius kälter werden. , erklären wir Ihnen im Folgenden. Davor sollten Sie, sofern Sie Mieter sind, noch über die gesetzliche Mindesttemperatur informiert sein.
Gesetzliche Mindesttemperatur in Mietwohnungen
Ab wann in Deutschland die Heizperiode beginnt, ist nicht festgelegt. Der Deutsche Mieterbund (DMB) spricht von einem Zeitraum zwischen dem 1. Oktober und 30. April. In diesem Zeitraum müssen Heizungen in Haushalten so benutzbar sein, dass die gesetzlich verankerte Mindesttemperatur in der Wohnung von tagsüber 20 bis 22 Grad Celsius und nachts 18 Grad Celsius erreicht werden kann. Können Sie Ihre Wohnung nicht auf die Mindesttemperatur bringen, weil die zentrale Heizungsanlage nicht eingestellt wurde, berechtigt Sie das zur Mietminderung.
Was passiert, wenn die Wohnung zu kalt ist?
Bei Temperaturen unter 16 bis 18 Grad Celsius steigt das Risiko für die Schimmelbildung in der Wohnung während der Heizperiode im Herbst und Winter, wie das Umweltbundesamt warnt. Schimmel wird durch Kälte und eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen begünstigt. Ab einer Luftfeuchte von 70 bis 80 Prozent können an der Wand Schimmelpilze wachsen, klärt die Verbraucherzentrale auf. Gegen eine zu hohe Luftfeuchtigkeit helfen sowohl als auch .
Wenn Sie nicht gerade ein Smart Home oder ein intelligentes Thermostat für Ihre Heizanlage besitzen, lässt sich die Temperatur in den Räumen oft nur erahnen. Ein Thermo-Hygrometer bekommen Sie allerdings in jedem Haushaltswarengeschäft oder Baumarkt – dieses misst nicht nur die Temperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen.
Diese Auswirkungen hat Schimmel in der Wohnung
Aus zwei Gründen sollten Sie unbedingt Schimmel vorbeugen, indem Sie auf die Mindesttemperatur sowie eine unbedenkliche Luftfeuchte zwischen 40 und 50 Prozent in Ihrer Wohnung achten:
- Gesundheit
Schimmel kann beim Menschen schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben – besonders die Atemwege sind betroffen.
2. Schädigung der Bausubstanz
Pilze können organische Materialien wie Holz oder Tapeten zersetzen und die Bausubstanz angreifen, warnt die Verbraucherzentrale. Die Kosten für die Schadensbeseitigung müssen dann selbst gezahlt werden, wenn festgestellt wird, dass falsches Lüften oder Heizen die Ursache der Schimmelbildung war.
So heizen Sie richtig
Eine Grundvoraussetzung für richtiges Heizen ist, dass ihre Heizkörper nicht zugestellt oder verdeckt sind, zum Beispiel mit Möbeln oder Vorhängen. Wenn Sie Rollläden vor Ihren Fenstern haben, sollten Sie diese nachts vollständig schließen, damit die Fenster zusätzlich abgedichtet sind und die Mindesttemperatur in der Wohnung einfacher gehalten werden kann.
Eine Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius wird bei vielen Heizungen schon ab einer Einstellung zwischen zwei bis drei erreicht. Behalten Sie die Temperatur am besten über eine entsprechende Temperaturanzeige im Auge und heizen Sie lieber kontinuierlich, anstatt die Räume über Nacht oder durch zu langes Lüften am Tag zu stark auskühlen zu lassen.
Außerdem: Die Verbraucherzentrale warnt davor, einige Räume in der Wohnung zu heizen und andere nicht. Der Grund: Wenn warme, feuchte Luft aus den einen Räumen in die anderen, kälteren Räume gelangt, steigt die Luftfeuchte in dem kalten Raum, was wiederum das Risiko für Schimmelbildung erhöht. Dabei reichen bereits Temperaturunterschiede von 5 Grad Celsius. Wenn Sie also in der Heizperiode einige Räume nicht heizen wollen oder können und diese dann kälter bleiben als die anderen, sollten die Türen stets geschlossen bleiben.
So lüften Sie richtig
Haben Sie gewusst, dass ein Vier-Personen-Haushalt am Tag um die zehn Liter Wasser produziert, zum Beispiel durch kochen, duschen, Wäsche trocknen, atmen und schwitzen? Diese Feuchtigkeit muss natürlich entweichen. Dabei gilt: Je kühler die Räume sind, desto öfter muss gelüftet werden. Das ist unerlässlich, da kältere Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Liegt Ihre Raumtemperatur durchschnittlich bei einem Richtwert von 20 Grad Celsius, empfiehlt das Umweltbundesamt, täglich mehrmals für fünf bis zehn Minuten sogenanntes „Stoßlüften“, also alle Fenster der Wohnung komplett zu öffnen. So kann die Luft regelmäßig zirkulieren, ohne dass die Räume auskühlen, wie sie es tun würden, wenn die Fenster durchgängig gekippt sind oder die Fenster nur einmal täglich für eine längere Zeit vollständig geöffnet werden. Mit einem Thermo-Hygrometer müssen Sie sich nicht auf Ihr Gefühl verlassen, sondern können direkt lüften, wenn die Luftfeuchtigkeit über 50 Prozent liegt.
Übrigens: Von einer Luftfeuchte in der Wohnung unter 30 Prozent ist ebenfalls abzuraten – vor allem wegen Ihrer Schleimhäute. Denn zu trockene Luft greift die menschlichen Schleimhäute an und kann unter anderem zu Juckreiz oder auch geröteten Augen führen.
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Author: Jared Oconnor
Last Updated: 1703465161
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